MPU wegen Straftaten

Die Straftaten MPU
Es ist möglich, dass die Behörden entscheiden, einen Führerschein wegen Straftaten im Straßenverkehr einzuziehen. Die Hürden eine solche MPU zu bestehen, sind sehr hoch.
Gibt es Unterschiede zwischen der Straftaten MPU und der MPU wegen Drogen und Alkohol?
Personen, die mit Drogen oder zu viel Alkohol am Steuer erwischt werden, müssen schon beim ersten Vergehen damit rechnen, dass der Führerschein eingezogen, eine Sperrfrist verhängt und eine MPU angeordnet wird. Dies ist bei Straftaten im Straßenverkehr nicht so. Die gesetzlichen Hürden sind relativ hoch und die betroffene Person muss sich einen „gewaltigen Fehltritt“ geleistet haben, damit die Behörden eine Straftaten MPU einfordern.
Wo liegen die Gründe für eine MPU wegen begangenen Straftaten?
Wenn das Fahrzeug für Straftaten benutzt wird und damit der Führerschein missbraucht wird, können die Behörden den Führerschein entziehen und können auch eine MPU anordnen. Die möglichen Gründe für eine solche MPU sind vielfältig. Beispielsweise, eine Person wurde im Auto entführt und/oder missbraucht, ein Drogendealer transportiere seine Waren im Auto oder das Auto wurde für den Transport von Diebesgut benutzt.
Diese MPU kann aber auch für Personen angeordnet werden, die durch Delikte und unbeherrschte Aggression aufgefallen ist, wie etwa Schlägereien, Bedrohung von Menschen, Hausfriedensbruch, usw. Diesen Personen wird eine Aggression unterstellt, die diese auch auf ein Fahrzeug übertragen könnte.
Wie läuft die Straftaten MPU ab?
Jede MPU hat den gleichen Ablauf. Zuerst wird ein Fragebogen ausgefüllt, bei dem es um die Gesundheit des Kandidaten geht. Danach folgt ein Leistungstest, sowie eine medizinische Untersuchung und ein psychologisches Gespräch.
Da es bei der MPU wegen Straftaten nicht um den Konsum von Alkohol oder Drogen geht, muss der Kandidat nicht damit rechnen, dass Blut für einen Test oder gar Haare für ein Screening abgenommen werden. Dazu müssen zwingende Gründe vorliegen.
Wo liegen die Schwierigkeiten, eine Straftaten MPU zu bestehen?
Die betroffenen Personen müssen den Psychologen und die Gutachter davon überzeugen, dass sie einsichtig sind und dass sich das Verhalten geändert hat. Dies ist beim MPU wegen Alkohol oder Drogen einfacher: Hier kann ein Abstinenznachweis, wenn nicht angeordnet auf freiwilliger Basis, erbracht werden. So etwas gibt es bei der MPU wegen Straftaten nicht.
MPU wegen Straftaten – Verkehrsauffälligkeiten im Straßenverkehr
Die Behörde kann die Beibringung eines MPU-Gutachtens fordern
- bei einem erheblichen Verstoß oder wiederholten Verstößen gegen verkehrsrechtliche Vorschriften,
- bei einer erheblichen Straftat, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr steht oder bei Straftaten,die im Zusammenhang mit
dem Straßenverkehr stehen - einer erheblichen Straftat, die im Zusammenhang mit der Kraftfahreignung steht, insbesondere wenn Anhaltspunkte für ein hohes Aggressionspotenzial bestehen oder die erhebliche Straftat unter Nutzung eines Fahrzeuges begangen wurde
- oder Straftaten, die im Zusammenhang mit der Kraftfahreignung stehen, insbesondere wenn Anhaltspunkte für ein hohes Aggressionspotenzial bestehen.
Man hat die Erfahrung gemacht, dass viele, die so aufgefallen sind, ihr Verhalten nicht ändern. Wenn also auch künftig damit gerechnet werden muss, dass es wieder zu Auffälligkeiten und damit zu Gefährdungen im Straßenverkehr kommen kann, darf die Behörde eine Fahrerlaubnis nicht belassen oder nicht neu erteilen.
Was sagt die MPU Statistik?
Aus statistischen Untersuchungen weiß man aber, dass eben nicht alle wieder auffallen und dies zu unterscheiden, ist die Aufgabe bei der MPU. Gutachter sollen für die Behörde klären, ob Sie über die Auffälligkeit(en) ausreichend nachgedacht haben, ob die Auseinandersetzung zur Klärung der Ursachen geführt hat und ob es praktikable Vorsätze gibt, mit denen künftig eine regelkonforme und auffallensfreie Verkehrsteilnahme sichergestellt werden kann.
Also bietet die Begutachtung die Möglichkeit, Argumente gegen die Eignungsbedenken in Erfahrung zu bringen und im Gutachten gegenüber der Behörde zu vermitteln.
Konkret heißt das, Gutachter sollen bei der MPU in Erfahrung bringen, ab wann und warum es überhaupt zu solchen Auffälligkeiten / Straftaten gekommen war und gegebenenfalls warum es wiederholt zu entsprechenden Auffälligkeiten gekommen war.
Wenn Sie obige Punkte für sich allein nicht klären können, oder sich nochmal absichern wollen, sollten Sie sich mit einem seriösen und kompetenten Verkehrspsychologen beraten.
Dort können Sie auch klären, was Sie für ein positives Gutachten eventuell noch tun müssen und was in der MPU auf Sie zukommt.
MPU wegen Straftaten - Fragen des Gutachters
- Welche Vorsätze zur Vermeidung erneuter Auffälligkeiten hatte es zwischenzeitlich gegeben?
- Warum kam es ab einem bestimmten Zeitpunkt zu Verkehrsauffälligkeiten?
- Gibt es irgendwelche Hinweise auf Veränderungen im Lebensablauf (beruflich, privat), die einen Einfluss auf das Verhalten im Straßenverkehr gehabt haben?
- Worin bestand der Einfluss aus solchen Veränderungen?
- Wenn bereits Maßnahmen zur Aufarbeitung (beispielsweise verkehrspsychologische Therapie) durchgeführt wurden, welchen Nutzen hatten sie?
- Wenn früher Maßnahmen wie Aufbauseminare, Verkehrspsychologische Beratung nach § 71 FeV, Schulungskurse durchgeführt wurden, welchen Nutzen (neue Strategien zur Vermeidung von Verkehrsauffälligkeiten) hatten sie?
- Warum ist es trotzdem und gegebenenfalls wiederholt zu erneuten Auffälligkeiten gekommen?
- Wenn es erneut zu Verkehrsauffälligkeiten gekommen war, warum?
- Wie wird künftig sichergestellt, dass es nicht wieder zu entsprechenden Auffälligkeiten kommt?