MPU Abstinenznachweis

Alles was du zum MPU Abstinenznachweis wissen musst!
In bestimmten Fällen musst du in der MPU belegen, dass du über einen gewissen Zeitraum drogenfrei oder alkoholabstinent gelebt hast. Der entsprechende Nachweis wird über Labor-Checks geführt.
Der genaue Nachweiszeitraum hängt von deiner persönlichen Vorgeschichte im Umgang mit Drogen oder Alkohol ab. Bitte lass dich in einer qualifizierten verkehrspsychologischen Einrichtung beraten, über welchen Zeitraum dieser Nachweis von dir gefordert wird.
Sollte in deinem Fall bis zur anstehenden medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) schon wertvolle Zeit verstrichen sein, ohne dass du deine Drogenfreiheit durch Drogenscreenings belegt hast, kann in manchen Fällen auch eine Haaranalyse durchgeführt werden.
Voraussetzung hierfür ist immer eine ausreichende Länge des Kopfhaares.
Worauf musst du dich bei der Haaranalyse einstellen?
- Zunächst werden am Hinterkopf zwei etwa bleistiftdicke Haarbündel so dicht wie möglich über der Kopfhaut abgeschnitten. Damit das nicht so auffällt, geschieht dies unter den Deckhaaren. Bei Fahreignungsuntersuchungen darf mit Gültigkeit der 3. Auflage der Beurteilungskriterien (Mai 2014) für die Untersuchung auf Drogen nur das kopfnahe Segment mit einer Länge von bis zu 6 cm untersucht werden.
Falls du in diesem Zeitraum notwendige Medikamente eingenommen hast, lasse dir dies bitte von deinem behandelnden Arzt bescheinigen! - Die Haare werden in einem zertifizierten Labor auf Drogenrückstände über das gesamte Drogenspektrum untersucht.
Bei der Untersuchung auf Ethylglucoronid (ETG) zum Nachweis einer Alkoholabstinenz wird nur das kopfnahe Segment mit einer Länge von bis zu 3 cm untersucht.
Zurück zum Führerschein!
Für viele, die zu einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) müssen, ist dieser Schritt mit großen Ängsten, Misstrauen und Unsicherheiten verbunden. Man hört ja so viel über den sog. „Idiotentest“. Was es wirklich mit einer MPU auf sich hat, erfährst du gleich!
Du erhälst im Rahmen einer MPU die Chance, die Bedenken der Behörde an deiner Fahreignung auszuräumen. Damit ist eines klar: Es ist nicht Aufgabe und schon gar nicht das Ziel der Gutachter zu verhindern, dass du wieder in den Besitz des Führerscheins kommst.
Im Gegenteil: Während einer MPU erhälst du ausgiebig Gelegenheit, deine persönliche Vorgeschichte, deine heutige Situation und die Veränderungen in deinem Leben darzustellen. Die MPU läuft daher viel entspannter ab als viele denken.
Ärztliche Gutachten wegen Drogenauffälligkeit im Straßenverkehr
Fahrten unter Cannabis (Haschisch, Marihuana) stellen einen Sonderfall im Fahrerlaubnisrecht dar. Hier unterscheiden sich die Konsequenzen für den Führerschein danach, ob eine einmalige bzw. gelegentliche Einnahme von Cannabis oder ein regelmäßiger, gewohnheitsmäßigem Konsum vorlag.
Solltest du mit Cannabis im Straßenverkehr aufgefallen sein, kann deine zuständige Verkehrsbehörde zunächst ein ärztliches Gutachten von dir verlangen. Dieses Gutachten soll feststellen, ob du nach wie vor Cannabis konsumierst und wie stark der Konsum ist.
Bei der ärztlichen Untersuchung wirst du nach deinem früheren und jetzigen Drogenkonsum befragt. Auch frühere Krankheiten werden erfasst. Dann wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Außerdem sind eine Blutuntersuchung und eine Urinanalyse auf Drogenrückstände (Drogenscreening) notwendig.
Wird ein zweiter Test durchgeführt?
In einigen Bundesländern ist ein zweites Drogenscreening nach einigen Wochen vorgeschrieben. Wenn alle Ergebnisse vorliegen, wird das ärztliche Gutachten erstellt.
Sollten neben dem Cannabiskonsum weitere Zweifel an der Fahreignung bestehen, kann die Straßenverkehrsbehörde ein medizinisch-psychologisches Gutachten verlangen. Dies ist z.B. der Fall, wenn zusätzlich Alkohol in Ihrem Blut festgestellt wurde oder andere Auffälligkeiten bestehen (§ 14 Fahrerlaubnisverordnung).
Wichtig für dich: Die Verkehrsmediziner und -psychologen sind fair und unvoreingenommen. Als neutrale Gutachter sorgen sie für eine offene Gesprächsatmosphäre und legen Wert auf größtmögliche Einzelfall-Gerechtigkeit. Darauf kannst du dich in der Regel verlassen.
Nachweise alle 5 Jahre für Kraftfahrer
Nicht alle Führerscheine in Deutschland gelten unbegrenzt:
Wenn du als Fahrer, eine besondere Verantwortung im Straßenverkehr hast, musst du alle 5 Jahre nachweisen, dass du nach wie vor fit für deine berufliche Belastung bist.
Laut Fahrerlaubnisverordnung gilt das für Fahrer von Lkw, Bussen, Taxen und Personenbeförderer. Wenn du zu dieser Fahrergruppe gehörst, dann sind bis zu drei Untersuchungen notwendig:
– Die ärztliche Untersuchung
– Die Testuntersuchung
– Die Augenuntersuchung

Den Abstinenznachweis bei einer MPU – bei Alkohol und oder Drogen Auffälligkeiten!
Personen, die ihren Führerschein nach Alkohol- oder Drogenverstößen verloren haben, müssen oftmals eine sogenannte MPU absolvieren. Oftmals verlangen die Behörden in der Kombination einen sogenannten Abstinenznachweis.
Was es genau mit dem Abstinenznachweis auf sich hat und wie die genauen Rahmenbedingungen hierzu aussehen, wird im nachfolgenden Beitrag weiterführend erörtert.
Die MPU mit Abstinenznachweis
Wenn der kritische Punkt der MPU in Kombination mit dem Führerscheinverlust ansteht, musst du als Autofahrer unter Umständen einen Abstinenznachweis erbringen. Mit diesem Mittel soll sichergestellt und vor allem überprüft werden, ob der Betroffene auch tatsächlich beispielsweise Rauschmitteln ferngeblieben ist.
Zu dieser Maßnahme kommt es immer dann, wenn illegale Drogen oder Alkoholmissbrauch festgestellt wurden. Die Behörden verlangen auch in Verbindung mit Alkohol einen Abstinenznachweis, jedoch erst bei besonders hohen Promillewerten bzw. bei mehrmaligen Auffälligkeiten.
Grundsätzlich wird bei einer solchen Anordnung der Betroffene nach Mitteln untersucht, die immer nur dann in Erscheinung treten, wenn gewisse Substanzen auch tatsächlich konsumiert wurden. Sollte der Betroffene Alkohol konsumiert haben, so lässt sich im menschlichen Körper das Abbauprodukt namens Ethylglucuronid nachweisen. Cannabis lässt sich durch den Stoff THC im Körper feststellen.

MPU Abstinenznachweis: Urintest oder Haaranalyse?
Früher wurde ein sehr starker Fokus auf die bloßen Leberwerte der Betroffenen gelegt. Heutzutage sieht man diese Herangehensweise durchaus kritischer, denn die Leber passt sich dem Alkoholkonsum an. Betroffene, die regelmäßig Alkohol konsumieren, können unter Umständen eine vollkommen intakte und unauffällige Leber aufweisen.
Der Alkohol Abstinenznachweis sollte sich aus diesem Grund nie nur auf die Leberwerte stützen. Aufgrund dessen gibt es durch die Überprüfung des Urins oder des Haars weitere Optionen. Der Alkohol Abstinenznachweis und der Drogen Abstinenznachweis können durch beide Testverfahren angewandt werden.
Der klassische Urintest erfreut sich in diesem Bereich über eine hohe Beliebtheit in der Anwendung, denn im Urin findet man Indikatoren über die kürzlich zu sich genommenen Substanzen. Haare weisen darüber hinaus eine längere Nachweisbarkeit von illegalen Substanzen auf.
Der Urintest bei einem Abstinenznachweis
Unabhängig davon, ob bei dem Betroffenen Alkohol oder THC im Urin nachgewiesen werden soll, werden die Termine zu Urinproben erst kurzfristig bekannt gegeben. Oftmals werden diejenigen sogar nur einen Tag vor Abgabe der Probe darüber informiert.
Die Vorgehensweise ist deshalb so gewählt, da bei der Urinprobe lediglich die vergangenen 24 h valide überprüft. Drogen sind in der Regel, je nach Substanz, sogar nur einige Stunden nachweisbar. Urintests werden zumeist vier bis sechsmal im Jahr sehr spontan angeordnet.
Abstinenznachweis durch die Haaranalyse
Hierbei gilt, dass die Haare ausreichend lang und unbehandelt sein müssen. Sollten die Betroffenen folglich zu kurzes Haar oder gefärbtes Haar haben, ist diese Methode nicht mehr möglich. Zu beachten an dieser Stelle ist, dass jedes Körperhaar für eine solche Analyse genutzt werden könnte.
In der Praxis achtet man jedoch darauf, dass bleistiftdicke Strähnen verwendet werden. Sollte genügend Haupthaar gegeben sein, wird das Kopfhaar sehr nahe an der Wurzel abgeschnitten und später untersucht.
Die Experten können bei einer solchen Probe feststellen, welche Substanzen bzw. Abbauprodukte in den vergangenen 4 Wochen konsumiert wurden. Wenn der Abstinenznachweis für Alkohol angewiesen wurde, so werden sogar bis zu 3 Zentimeter Haar verwendet, um die vergangenen 3 Monate zu kontrollieren. Sollte der Betroffene auf THC überprüft werden, gilt sogar eine Verwendung von 6 Zentimetern.

Welche Kosten sind mit dem Abstinenznacheis verbunden?
Im Regelfall schreibt die Führerscheinstelle den Betroffenen vor, in welchem genauen Turnus ein Abstinenznachweis für eine MPU zu erbringen ist und verpflichtend wirkt. Hier gilt erfahrungsgemäß eine 6-monatige Abstinenz als Pflicht.
Wenn die Behörden Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz vermuten, so kann sogar ein zeitlicher Rahmen von bis zu 1 Jahr angesetzt werden. Wie teuer ein solcher Abstinenznachweis letztendlich werden kann, ist immer auch in der Abhängigkeit der verwendeten Methode.
Beachten sollte man ebenso, dass zwischen dem Abstinenznachweis und der MPU nur maximal 4 Monate liegen dürfen, andernfalls laufen die Betroffenen Gefahr, dass der Nachweis nicht anerkannt wird. Es gibt hierfür zahlreiche Beratungsstellen, die Aufklärungen anbieten und spätere Problematiken vermeiden können.
Wer trägt die Kosten für den Abstinenznachweis?
Grundsätzlich trägt die entstehenden Kosten für einen Abstinenznachweis immer der Auftraggeber, somit übernehmen die Betroffenen die vollen Kosten. Kalkulieren muss man hierbei 150,00 € bis 250,00 € als Kostenaufwand. Beachten sollte man ebenso zwingend, dass im Regelfall mehrere Proben erfolgen. Wenn ein Urintest erfolgen soll, so entstehen aufgrund der mehrmaligen Durchführung hier auch höhere Kosten.
Ein Abstinenznachweis für Alkohol kann schnell mit bis zu 600,00 € verbucht werden. Die unterschiedlichen Anbieter warten auf dem Markt mit ganz individuellen Preisen auf, sodass sich hier Vergleiche lohnen. Regulärer Anbieter für einen Drogen Abstinenznachweis oder ähnliches ist z. B. der TÜV Nord oder der TÜV Süd.
Auch hier gilt der Tipp, dass sich Informationen bei der Beratungsstelle lohnen können, denn die tatsächlich anfallenden Preise können sich regional sehr stark unterscheiden.